Wer sich auf mystische Pfade begibt, wandelt auf schmalem Grat: The red thin line und Days of heaven von Terence Malick, Genie und Mystiker, wurden allgemein bewundert, The tree of life nur noch belächelt und To the yonder ausgelacht. Obwohl seine Bildmontagen einem immer noch den Atem verschlagen, bemüht Malick sich zu sehr um religiöse Überhöhung und erreicht den Zuschauer nicht mehr. Religiöse, mystische und metaphysische Elemente sind im Kino vor allem in apocalyptischen Filmen besonders deutlich. Apocalypse now, La cinquieme saison oder The Turin horse erzählen ganz unterschiedlich vom Weltende, so wie eine Strafpredigt in der Kirche vergangener Zeiten. Die malträtierte Natur befindet sich im Streik, alles geht unaufhaltsam zu Ende. Lars von Triers einsame und depressive Heldin in Melancholia blüht erst auf, als der sich der Erde ein alles verschlingender Riesenplanet nähert. Weltuntergänge sind nicht datierbar, auch nicht der Tod des Einzelnen. In Nokan ist der Umgang mit Gestorbenen ein natürliches Ritual, in dem der Tote geehrt wird. Die Verbundenheit mit den Toten zeigt auch Ovsyanki; die Trauer um die verstorbene Ehefrau geht so tief, als ob die Liebe zu ihr nur ihre Gestalt verändert hätte. In Glasners Gnade wird der Tod zum mystischen Moment, alle Koordinaten zum Guten und Bösen werden verschoben und neu bestimmt. Fügung und Schicksal bestimmen auch die Filme von Tarkowski, Kieslowski und Julio Medem. Das Kino hat sich längst in seinen religiösen Bezügen aus dem christlichen Kulturkreis entfernt und verarbeitet Motive aus den verschiedensten Kulturkreisen. In Kim Ki-duks Pieta verschmilzt das christliche Motiv der trauernden Mutter mit dem fernöstlichen eines unerbittlichen Rachegeistes. Das Kino nimmt dabei mit seiner bildmächtigen Symbolik fast die Stellung ein, welche die Kirche in der Zeit des Barock wohl einmal hatte... - The red thin line and Days of heaven by Terence Malick, genius and mystic, were generally admired, The tree of life only smiled at and To the yonder laughed at. Although his montages still take your breath away, Malick tries too hard to get religious exaggeration and doesn't reach the viewer anymore. Religious, mystical and metaphysical elements are especially evident in apocalyptic films. Apocalypse now, La cinquieme saison or The Turin horse tell very different stories about the end of the world, like a sermon in the church of bygone times. The maltreated nature is on strike, everything comes to an unstoppable end. Lars von Trier's lonely and depressive heroine in Melancholia only blossoms when a giant planet devours the earth. The end of the world cannot be dated, not even the death of the individual. In Nokan, dealing with the dead is a natural ritual in which the dead are honoured. Ovsyanki also shows the connection with the dead; the mourning for the deceased wife is so deep, as if love for her had only changed her form. In Glasner's mercy, death becomes a mystical moment, all coordinates of good and evil are shifted and redefined. Providence and fate also determine the films of Tarkowski, Kieslowski and Julio Medem. The cinema has long since distanced itself in its religious references from the Christian culture and processes motifs from the most diverse cultural circles. In Kim Ki-duk's Pieta, the Christian motif of the grieving mother merges with the Far Eastern motif of a relentless spirit of revenge. With its powerful visual symbolism, the cinema almost takes on the position that the church probably once had in the Baroque era...
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Kommentare
Eure letzten Kommentareich liebe die filme von
ich liebe die filme von terrence malick, auch the new world und sogar den letzten. er hat einfach diese beruhigende kamera. days of heaven kann man nicht oft genug sehen
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The New World liebe ich sehr
The New World liebe ich sehr und werd auch wütend über die "Eso"-Vorwürfe!
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Tree of life ist ne üble So?e
Tree of life ist ne üble So?e
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Sieht aber gut aus immerhin
Sieht aber gut aus immerhin
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