Wie so oft in der Filmkunstbar Fitzcarraldo. Das Werk eines Autoren steht mehr oder weniger unberührt da rum. Erst nach dem Tod des Künstlers wirds angefragt. Andrzej Wajda liess sich zu Lebzeiten wesentlich schlechter verleihen als heute. Sein Werk umfasst das Historisch-Philosophische, das Lyrische, das Dramatische. Sechs Filme, die zu echten Klassikern wurden: Asche und Diamant (1958), der vom polnischen Widerstand gegen Nazi Deutschland handelt. Kann man poetische Wahrheit darstellen? - so die Frage in Der Mann aus Marmor (1976). Und wie siehts aus mit politischer Wahrheit? So das Thema von Der Mann aus Eisen (1981). Berühmt sein Revolutions-Drama Danton (1983), in dem die Protagonisten wie echte Menschen reden und nicht als ob sie verfasste Reden abhielten. Korczak (1990) handelt von der unbedingten Solidarität zu Kindern - bis in den Tod. Schliesslich Das Massaker von Katyn (2007) mit seiner Klage der Ermordung von 20.000 polnischen Offizieren durch die sowjetische Armee. Jahrelange politische Propaganda, Wajda entblösst sie mit seinem Spätwerk. Wajda geht es - wieder und wieder - um historische Erfahrungen. Er überprüft Geschichte vor ihrer Gegenwart. Es sind FILMISCHE Perspektiven, die uns irritieren und neue Sichtweisen ermöglichen. Er begann in der sogenannten "Neuen Polnischen Schule", die beeinflusst war vom Neorealismus. Nicht um Helden ging es, sondern um die Jungs von nebenan. Für sie war der Kampf gegen die deutsche Besatzung einfach ganz normal! Nach seiner Kriegs-Trilogie (Eine Generation, Der Kanal, Asche und Diamant), versuchte er sich in den frühen 60ern an einem Portrait seiner Nachkriegs-Generation. Die unschuldigen Zauberer (1960) aber enttäuschte und Wajda besann sich wieder auf historische Stoffe (Samson (1961) oder Landschaft nach der Schlacht (1970). Toll auch seine Literaturverfilmungen, vor allem Legionäre (1965) und Das gelobte Land (1975). Wajda war ein Offiziers-Sohn und militärische Rituale prägten ihn offensichtlich. Trotzdem studierte er Film und debütierte 1954 mit Eine Generation. 37 Filme hat er gemacht. Was bleibt? Wenn Danton das nächste Opfer der Revolution prophezeit? Die jungen Krieger für Polens Freiheit in Asche und Diamant? Die Geschichte eines Mannes, der keine Gewissheiten kennt, nur Fragen. Immer trug Wajda seine dunkle Brille. Ist es wegen der unglücklichen Liebe zu seinem Land, wie er selbst einmal gesagt hat? (Wir stellen nicht die Filme, nur die links zur Verfügung.) (Bild: imdb.com)- Like so often at the movie art bar Fitzcarraldo. The work of an author stands there more or less untouched. Only after the death of the artist is the question asked. During his lifetime, Andrzej Wajda was much more difficult to lend than he is today. His work encompasses the historical-philosophical, the lyrical, the dramatic. Six films that became true classics: Ashes and Diamond (1958), about the Polish resistance against Nazi Germany. Can poetic truth be represented? - is the question in Der Mann aus Marmor (1976). And what about political truth? This is the theme of Der Mann aus Eisen (1981). Famous is his revolutionary drama Danton (1983), in which the protagonists talk like real people and not as if they were making written speeches. Korczak (1990) deals with unconditional solidarity with children - to the death. Finally, The Katyn Massacre (2007), with his complaint of the murder of 20,000 Polish officers by the Soviet army. Years of political propaganda, Wajda exposes them with his late work. Wajda is concerned - again and again - with historical experiences. He examines history before its present. It is FILMIC perspectives that irritate us and enable us to take new perspectives. He began in the so-called "New Polish School", which was influenced by Neorealism. It wasn't about heroes, it was about the guys next door. For them the fight against the German occupation was just normal! After his war trilogy (A Generation, The Canal, Ashes and Diamond), he tried in the early 60s to create a portrait of his post-war generation. The innocent wizard (1960) but disappointed and Wajda returned to historical fabrics (Samson (1961) or landscape after the battle (1970). His literary film adaptations, especially Legionnaires (1965) and The Promised Land (1975), were also great. Wajda was an officer's son and military rituals obviously influenced him. Nevertheless he studied film and made his debut in 1954 with Eine Generation. He made 37 movies. What remains? When Danton prophesies the next victim of the revolution? The young warriors for Poland's freedom in ashes and diamond? The story of a man who knows no certainties, only questions. Wajda always wore his dark glasses. Is it because of the unhappy love for his country, as he himself once said? (We don't provide the films, only the links.) (Picture: imdb.com)
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Ich danke euch. Auch für die Wajda Reihe im Laden.
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