Mi, 29/04/2020 - 18:35
Directed by:
Werner Herzog
Schauspieler:
Klaus Kinski
Claudia Cardinale
José Lewgoy
Miguel A. Fuentes
Paul Hittscher
Video:
Trailer
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Werner Herzogs Fitzcarraldo ist eine der ganz grossen Visionen in der Geschichte des Kinos - und auch eine der ganz grossen Verrücktheiten. Beides ergänzt sich prächtig und das Eine wäre wohl ohne das Andere gar nicht möglich. Fitzcarraldo ist die Geschichte eines Wahnsinnigen, der im Dschungel eine Oper bauen will und deshalb ein Schiff über einen Berg zieht. Für den Film musste Werner Herzog genau dasselbe tun und tritt damit die Nachfolge an von Brian Sweeney Fitzgerald, dessen Geschichte Herzog inspirierte. Fitzcarraldo ist ein wagemutiges Epos (schliesslich hätte Herzog das auch alles mit Special Effects arrangieren können). Aber - "This is not a plastic boat" (Herzog). Fitzcarraldo (Klaus Kinski) treibt eine Gruppe von Regenwald Indianern an, das Schiff über den Hügel zu ziehen und wir fühlen uns mittendrin! Wer noch mehr darüber erfahren möchte, der schaut "Burden of Dreams" (1982) von Les Blank und Maureen Gosling an, eine Doku über die Herstellung von Fitzcarraldo. Nach dem Betrachten der Doku fühlt man, dass dieser Dreh an keinem der Beteiligten spurlos vorüber ging. Alle verbindet die Ehrfurcht vor dem Dschungel, den Gott (sofern es ihn gibt) wohl im Zorn erschaffen haben muss... (Herzog). Wir erleben Fitzcarraldo und seine Geliebte (Claudia Cardinale) wie sie sich aus der Leere des Urwalds in einem Boot nähern. Beide kommen zu spät, sie wollen doch in die Oper! Er hat Geld verdient mit einer Eismaschine und kennt seine Zukunft: Er wird in Reichtum schwelgen, eine Oper im Urwald errichten und dort soll Caruso auftreten. Fitzcarraldo kauft ein Stück Land, welches nicht angebunden ist an den Fluss. Erreichen kann es nur der, der ein Schiff übersetzen kann, ohne Wasser! Es ist dieses Bild, des Schiffes, das über den Berg gezogen wird, dass Herzog für Fitzcarraldo inspirierte. Der Rest des Drehbuchs musste nur noch angepasst werden. Die Produktionsgeschichte liest sich wie eine Kette von Unfällen. Der erste Drehort lag an der Grenze Perus zu Ecuador und konnte 1982 deshalb nicht genutzt werden. Zunächst sollten Jason Robards und Mick Jagger besetzt werden, beide aber sprangen ab (zum Glück, denn wer könnte sich Jagger in Fitzcarraldo vorstellen?). Klaus Kinski ist aus demelben Grund die bessere Wahl, die auch für ein echtes Schiff gilt: Kinski ist tatsächlich verrückt und muss nicht spielen. Seine Wut wirkt fast dämonisch - wie könnte jemand das nachmachen? Anders als geplant, musste Herzog mit seinem Team im Regenwald filmen - etliche Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. Ein Mitglied der Crew überlebte einen Schlangenbiss nur, indem er sich den Fuss selbst amputierte. Währenddessen grölt Kinski Herzog an so wie die meiste Zeit (wir sehen das in Herzogs Doku My best fiend. Zum Glück ist Fitzcarraldo kein perfekter Film geworden, dafür ein überwältigender! Herzog versucht gar nicht, seine Geschichte voranzutreiben; er sucht nach Bildern! Die Szene, da das Schiff sich losreisst, wäre bei einem anderen Regisseur zur krachigen Action-Sequenz verkommen. Bei Herzog rutscht es langsam, gewaltig und umso fuchteinflössender. Gibt es überhaupt einen leidenschaftlicheren und abenteuerlustigen Regisseur als ihn? In jedem grossen Herzog Film fordert ein passionierter Mann die Wildnis heraus. Immer wieder und wieder! Produzenten fragten Herzog, ob es nicht klüger sei, das schwierige Projekt fallen zu lassen. Herzog echauffierte sich über die Frage: Ein Mann, der ein Projekt wie dieses fallen liesse, er müsste weiterleben als Mann ohne Träume. Lieber würde er sterben, als so zu existieren! Nicht nur das Schiff und Kinski sind echt, sondern Herzog ist eben auch ein wahrer Fitzcarraldo! Immer und immer wieder! -
FREE ON YOUTUBE (DU FINDEST DEN GANZEN FILM FREI AUF YOUTUBE) Werner Herzog's Fitzcarraldo is one of the greatest visions in the history of cinema - and also one of the greatest madness. Both complement each other splendidly and the one would probably not be possible without the other. Fitzcarraldo is the story of a madman who wants to build an opera in the jungle and therefore pulls a ship over a mountain. Werner Herzog had to do exactly the same for the film and succeeds Brian Sweeney Fitzgerald, whose story inspired Herzog. Fitzcarraldo is a daring epic (after all, Herzog could have arranged it all with special effects). But - "This is not a plastic boat" (Herzog). Fitzcarraldo (Klaus Kinski) drives a group of Rainforest Indians to pull the ship over the hill and we feel right in the middle! If you want to know more about it, watch "Burden of Dreams" (1982) by Les Blank and Maureen Gosling, a documentary about the production of Fitzcarraldo. After watching the documentary you feel that this shoot did not leave any of the participants untouched. All are connected by the reverence for the jungle, which God (if there is one) must have created in anger... (Duke). We experience Fitzcarraldo and his lover (Claudia Cardinale) approaching from the emptiness of the jungle in a boat. Both come too late, they want to go to the opera! He has earned money with an ice machine and knows his future: He will indulge in wealth, build an opera in the jungle and Caruso will perform there. Fitzcarraldo buys a piece of land that is not connected to the river. It can only be reached by those who can cross a ship without water! It is this image of the ship being pulled over the mountain that Herzog inspired for Fitzcarraldo. The rest of the script just had to be adapted. The production story reads like a chain of accidents. The first location was on the border between Peru and Ecuador and could therefore not be used in 1982. At first Jason Robards and Mick Jagger were to be cast, but both jumped off (luckily, because who could imagine Jagger in Fitzcarraldo?). Klaus Kinski is the better choice for the same reason as for a real ship: Kinski is really crazy and doesn't have to play. His anger seems almost demonic - how could anyone do that? Contrary to plan, Herzog and his team had to film in the rainforest - several kilometres away from the next town. A member of the crew only survived a snake bite by amputating his own foot. Meanwhile, Kinski Herzog is yelling at him most of the time (we see this in Herzog's documentary My best fiend. Fortunately, Fitzcarraldo hasn't become a perfect movie, but an overwhelming one! Herzog doesn't even try to push his story; he is looking for pictures! The scene, as the ship breaks loose, would have degenerated into a noisy action sequence with another director. With Herzog it slips slowly, enormously and all the more fox-influencing. Is there even a more passionate and adventurous director than him? In every big Herzog movie a passionate man challenges the wilderness. Over and over again! Producers asked Herzog if it wasn't wiser to drop the difficult project. Herzog was echauffierten over the question: A man, who dropped a project like this, he would have to live on as a man without dreams. He would rather die than exist like this! Not only the ship and Kinski are real, but Herzog is also a true Fitzcarraldo! Over and over again!
Kommentare
Eure letzten Kommentare
Fr, 01/05/2020 - 19:01
Zeitlose, nie wieder…
Zeitlose, nie wieder gesehene Bilder. Nicht einmal Klaus Kinski kommt dagegen an.
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