Irgendwann in den 90ern hatte der wirtschaftliche Aufschwung in Lateinamerika die Rückbesinnung auf eigene kulturelle Werte zur Folge. Zu dieser Zeit setzte der argentinische Filmboom ein. Nicht mehr bloss die zurückliegende Militärdiktatur und ihre Schrecken waren Thema des argentinischen Films, im Land am Rio de la Plata strickte man nun munter am eigenen Mythos und fand eine ganz eigene Bildsprache zwischen Wirklichkeit und Traum. Alles erschien so real, dass es fast dokumentarisch anmutete. Inszenierte da überhaupt noch jemand? Doch inmitten des Alltags entwickelten sich die verrücktesten Geschichten, als ob doch in Wahrheit alles nur ein Märchen wäre...Magischer Realismus und Vergangenheitsbewaältigung, das zeigten schon klassische Autoren des argentinischen Kinos wie Fernando E.Solanas, fortgeführt wurde die Tradition von Filmemachern wie Eliseo Subiela. Inzwischen läuft die Filmproduktion auf Hochtouren, argentinische Filme sind nicht mehr nur die Lieblinge der Festivals, sondern machen kräftig Kasse. Die junge Generation von Cineasten verbindet mit ihren politischen Botschaften auch immer Unterhaltungskino und produziert seit neuestem spannende Genre Ware. Das Grundproblem fehlender finanzieller Unterstützung führt zu Produktionen auf Basis von Kleinkrediten und Erspartem, denen man ihre Geldnot aber gar nicht anmerkt. Irgendwo zwischen Realität und Poesie sucht das argentinische Kino nach seinem Platz im 21. Jahrhundert zwischen Sozialkritik und Unterhaltung. - At some point in the 90s, the economic upswing in Latin America led to a return to one's own cultural values. It was at this time that the Argentine film boom began. The past military dictatorship and its horrors were no longer the only themes of Argentinean film. In the country on the Rio de la Plata, people were now cheerfully knitting their own myths and finding their very own visual language between reality and dream. Everything seemed so real that it seemed almost documentary. Was there anyone else staging it at all? But in the midst of everyday life, the craziest stories developed as if in reality everything was just a fairy tale...Magical realism and coping with the past, as already shown by classical authors of Argentine cinema like Fernando E. Solanas, the tradition was continued by filmmakers like Eliseo Subiela. Argentinean films are no longer just the favourites of the festivals, they are also making a lot of money. The young generation of filmmakers always associates their political messages with entertainment cinema and has recently started producing exciting genres. The basic problem of a lack of financial support leads to productions on the basis of small loans and savings, but their lack of money is not at all noticeable. Somewhere between reality and poetry, Argentine cinema searches for its place in the 21st century between social criticism and entertainment.
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Kommentare
Eure letzten KommentareBonbon
Bonbon
B. Aires - Sólo por hoy
fehlen mir in der liste ;)
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Recht hast du. Jetzt sindse
Recht hast du. Jetzt sindse drin! Nur Bonbon mag ich nicht so.
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